„Selfie trifft Porträt“ - Ein inklusives museumspädagogisches Projekt für Jugendliche

Das Projekt ist eine Kooperation des Museums Abtei Liesborn mit einer gemischten Schülergruppe aus Jugendlichen der Don-Bosco-Schule Lippstadt und des Johanneums mit der Zielsetzung Jugendlichen Beziehungen zwischen Jugendtrends (Stichwort „Selfie“) und der Kunst- und Kulturgeschichte aufzuzeigen und ihnen dadurch Kunst- und Kulturgeschichte näherzubringen.

Das Projekt soll zur Stärkung und zum Ausbau der sozialen Kompetenzen der beteiligten Schüler führen; sie sollen außerdem Erlerntes anwenden und ausgebildet werden zu Führungskräften im Museum für Jugendliche und auch Erwachsene.

Den Jugendlichen wurde ermöglicht, das Museum zu erkunden und dort praktisch zu arbeiten. Durch fünf verschiedene Workshops wurden die Schüler auf ihre Tätigkeit als Teamer, d.h. Museumsführer vorbereitet.

Sie haben den Eltern, Freunden und Vertretern der Schulen am 28.11.2015 im Museum Abtei Liesborn durch vorbereitete Power-Point-Präsentationen einen anschaulichen Einblick in die verschiedenen Workshops gewährt und die Gäste anschließend zu ihren Lieblingsporträts geführt, die sie ihnen u.a. durch informative Kurzvorträge vorstellten. Zudem konnten die Gäste die entstandenen praktischen Arbeiten der Schüler zum Thema „Porträt“ bestaunen.

Dieses Projekt stellt für unsere Schüler einen großen Zugewinn dar, den sie so im normalen Unterricht nicht hätten erzielen können. Nicht das kognitive Lernen und rationale Verstehen stand im Vordergrund, sondern der Zugewinn an sozialen Kompetenzen zeichnet dieses Projekt, das noch bis zum Schuljahresende weitere Aktionen umfassen wird, besonders aus.

Unsere Schüler haben viel gelernt im Umgang mit den Schülern der Don-Bosco-Schule. Die durchweg positiven schriftlichen Rückmeldungen der teilnehmenden Jugendlichen des Johanneums sprechen für sich. Man hat z.B. gelernt „Rücksicht zu nehmen, Dinge umzuformulieren und auf Schüler einzugehen“. Man hat „Zuneigung“ gespürt und sich vom Lachen anderer anstecken lassen. Ein Schüler schrieb als persönlichen Kommentar: „Wir haben nicht nur durch die Workshops Verschiedenes gelernt, sondern auch die Schüler der Don-Bosco-Schule waren sehr lehrreich. Sie waren nett, offen und zeigten einem auch, wenn sie glücklich waren und sie Spaß hatten. Vielleicht sollten wir das auch öfter tun.“

Dieses inklusive Projekt hat den Schülern einen neuen Blick eröffnet über ihren alltäglichen Tellerrand hinaus; es hat dazu beigetragen, Berührungsängste abzubauen und Verständnis und Rücksichtnahme im Umgang miteinander zu entwickeln. (Sandra Hampel)