Kinder, wie die Zeit vergeht...

... da sind wir schon wieder. Wir, das sind 82 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a, 8b und 8c, sowie Frau Pelkmann, Frau Lütkeduhme, Herr Korff, Herr Schnell, Herr Steiling, Herr Webermann und Herr Wenner sind am letzten Tag der Osterferien aufgebrochen und werden in den nächsten acht Tagen Flora, Fauna und andere Dinge der Insel Wangerooge entdecken.

Tag 1, 08.04.2018

Bei herrlichem Sommerwetter werden am Wadersloher Rathaus zwei Busse mit Koffern und Materialkisten beladen, damit die 82 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a, 8b und 8c acht interessante und spannende Tage auf Wangerooge verleben können. 

Über die Autobahn geht es Richtung Norden und um 14.30 Uhr stehen alle erwartungsvoll im Hafen von Harlesiel. 

Mit der Fähre geht es durch das Wattenmeer. An Deck ist jetzt die richtige Zeit um die Dienste zu verteilen, die in dieser Woche geschultert werden müssen: Reinigung der Toiletten, Reinigung der Waschräume, Tischdienst, Spüldienst, Fegen der Flure und Gemeinschaftsräume. Notfalls hilft das Los.

Vom Anleger nehmen wir bei dem schönen Wetter nicht den Zug, sondern laufen zum Haus am Meer. Dort werden dann sofort die Zimmer inspiziert und der Tischdienst kann sofort mit dem Eindecken beginnen. 

Noch vor dem Abendessen kommt die Bahn mit unserem Gepäck. Auch das ist schnell abgeladen und in den Zimmer verstaut. Jetzt schmeckt das Abendessen so richtig. Bei Bockwurst, Butterbrot und Rohkost werden die Lebensgeister wieder aktiviert.

Wenn eine große Gruppe auf Reise geht, dann müssen auch Regeln eingehalten werden. Also folgt eine kurze Absprache und dann geht es an den Strand. Der Weg führt Richtung Ort und durch die Dünen zurück. Bei Dunkelheit erreichen wir unsere Unterkunft und irgendwann geht es ins Bett.

Gute Nacht!

 

 

Tag 2, 09.04.2018

Scheint beim Aufstehen schon die Sonne? Zwischen den Wolken kann man sie schemenhaft erkennen.

Waschen, Zimmer aufräumen und putzen, dann erst einmal frühstücken. 

Der Vormiittag steht ganz im Zeichen der Naturwissenschaften. Was kann man auf dieser Insel alles entdecken? Wie wollen wir vorgehen? 

Arbeiten macht hungrig, also freuen sich alle auf Nudeln mit Bolonaise-Soße.

Die Mittagspause ist kurz, denn die 8a muss die Badesachen packen und macht sich auf den Weg zum Schwimmbad. Die 8b folgt kurz danach und nach 2 Kilometern haben sich beide Klassen wieder vereint. Die a biegt dann zum Bad ab, während die b durch den Ort Richtung Inselschule und Kindergarten geht. Dort treffen sie Hansjürgen Jürgens, einen 91-jährigen Wangerooger, der bei einer Führung durch den Sanitätsbunker über seine Erlebnisse im 2. Weltkrieg erzählt und dabei auch die aktuelle Weltpolitik nicht auslässt.

Die 8c zieht es heute nachmittag in die andere Richtung. Am Strand in der Nähe des Hafens werden Sandburgen gebaut, die sich im Laufe der Woche dem Wettbewerb mit den Parallelklassen stellen werden müssen.

Jetzt werden wir den Tag noch ausklingen lassen und morgen geht es dann weiter.

Tag 3, 10.04.18

Das fängt ja gut an: Der Käpt´n des Krabbenkutters ist erkrankt und muss die geplante Fahrt leider verschieben. Damit ist unser Wochenplan mal wieder in Bewegung. Da die Wattführerin auch sehr flexibel ist, können wir das Fussballturnier auf den heutigen Nachmittag vorziehen. Ob das gut ist, wird sich noch herausstellen.

Jetzt sind wir schon zwei Tage auf der Insel, aber kennen noch nicht alles. Da kommt die Inselrallye genau richtig. Fragen sind zu beantworten, Fakten vor Ort zu recherchieren und Kreativität ist auch gefragt.

Das Mittagessen - Möwenschnitzel mit Kartoffelspalten und Salat - schmeckt daher heute besonders gut.

Und dann eben das Fussballturnier: Die Mannschaften sind schnell gebildet und alle machen sie gründlich warm. Die Sonne scheint, was will man "meer". Wir haben die Rechnung allerdings ohne den Ostwind gemacht. So müssen wir die Halbfinal- und Finalspiele leider verschieben, damit alle unter die heiße Dusche zum Auftauen gestellt werden können.

Und so geht ein weiterer Tag auf Wangerooge zu Ende.

Tag 4, 11.04.2018

Inzwischen hat sich eine gewissen Routine eingestellt: aufstehen, (hoffentlich) waschen, Zimmer aufräumen, frühstücken, putzen, spülen. Danach darf endlich wieder am naturwissenschaftlichen Projekt gearbeitet werden. Und so wird es Mittag.

Für eine Klasse geht es zum Hafen, der Krabbenkutter wartet. Viele Informationen über das Leben und leider auch den Müll im Meer gibt es von der Crew. Zwischen der ersten und der zweiten Klasse, die heute auch noch auf dem Kutter fahren soll, steigt eine andere Gruppe zu und macht den Kutter kaputt: Maschinenschaden. Damit muss die zweite Klasse unverrichteter Dinge wieder zurückkehren, da kein Klassenmitglied den Schaden spontan reparieren kann.

Gleichzeitig sind zwei Klassen im Watt, nacheinander nicht miteinander. Dort ist es interessant, aber auch frisch, sehr frisch. Der Wind senkt die gefühlte Temperatur drastisch. 

Wer jetzt mitrechnet, merkt, dass bei drei Klassen nicht zwei Klassen auf dem Kutter und zwei im Watt sein können. Eine Klasse darf heute beides mitmachen: erst zum Hafen, von dort quer über die Insel zur Wattwanderung, die in der Nähe des Bahnhofs startet. Und natürlich müssen alle von dort auch noch wieder zurück zum Haus am Meer, das ganz im Westen der Insel liegt.

Dort ist der Grill schon angeheizt.

Mit vollem Bauch wird noch bei der Champions League mitgefiebert und dann fallen alle/viele müde ins Bett.

Tag 5, 12.04.2018

Frohe Weihnachten!

Ja, sie haben richtig gelesen. Während der Messe am heutigen Abend haben wir uns gegenseitig "Frohe Weihnachten" gewünscht. Pastor Schlotmann erklärte uns, dass das heutige Evangelium aus dem Johannes-Evangelium auch am 1. Weihnachtstag gelesen wird. Gott bringt das Heil in die Welt. Das dürfen wir jeden Tag feiern. Gebannt und ehrfürchtig feiern wir gemeinsam Eucharistie.

So endet unser Tag, der am Morgen mit Schwimmen, Sandburgenbauen und Naturwissenschaften begonnen hat. Am Nachmittag ging es dann wieder zur Bunkerführung, ins Watt und auch Naturwissenschaften stand auf dem Programm. Damit waren alle Klassen zwei Mal im Ort, was eine gewisse Müdigkeit am Abend nach sich zieht.

Tag 6, 13.04.2018

Hier herrscht das Chaos!

78 junge Menschen jagen durch das Haus und suchen nach Kärtchen, auf denen Begriffe versteckt sind. Wenn sie diese nennen, bekommen sie Aufgaben. Da sind Jugendliche zu sehen, die 10 Oberteile tragen, oder andere, die ein Liebesgedicht an einen Salzstreuer schreiben. 

Wir spielen das Chaosspiel.

Zuvor waren wir am Nachmittag alle im Ort: Schwimmen, Bunkerführung und Sandburgenbauen am Hauptstrand. Zwei Gruppen haben sich dabei genau die Haupttrasse der LKWs ausgesucht, die Sand vom Ostende der Insel zum Hauptstrand bringen. Nach einem netten Hinweis der Fahrer, fahren diese dann mit ihren 60 Tonnen schweren Knicklenkern um ihre Sandburgen herum.

Der Vormittag stand ganz im Zeichen der Naturwissenschaften und so ist wieder ein Tag schnell vergangen.

Tag 7, 14.04.2018

Unser letzter kompletter Tag bricht an - mit Regen. Ideales Wetter für NW-Unterricht. 

Und dann? 

Dann kommt eine Premiere, eine noch nie dagewesene Aktion des Johanneums auf Wangerooge: der Giro d´Wangerooge.

Um dem kopflosen Leuchtturmwärter, der seit Jahrhunderten, nachdem er mit seinem Leuchtturm in einer Sturmflut umgekippt ist und das Glas der Lampe ihm den Kopf abtrennte, zu besänftigen, damit er nachts nicht durch das Schullandheim wandelt, machen sich alle auf den Weg, um ihm zu beruhigen. Dabei geht der Weg vom Haus am Meer gegen den Uhrzeigersinn um die Insel herum. Zur Bestätigung für den Leuchtturmwärter wird der Weg an Checkpoints abgezeichnet. Und tatsächlich schaffen zwei Gruppen den Weg, immerhin fast 19 Kilometer in knapp 3 Stunden.

Jetzt läuft nach der Siegerehrung die Abschlussparty. Und morgen wird dann eingepackt und es geht nach Hause. Eigentlich schade.

Tag 8, 15.04.2018

Die Koffer sind gepackt ...

und schon verladen - 17 Minuten vor der geplanten Abfahrt setzt sich der Zug mit den Koffern in Bewegung.

So können wir gemütlich frühstücken und dann wird das ganze Haus gründlich sauber gemacht. Überall wird gefegt und die Mülleimer werden geleert. Dabei wird dann auch deutlich, wer schon einmal einen Besen in der Hand gehabt hat. 

Gleich werden wir ins Dorf gehen und um 12.30 Uhr soll der Zug uns zum Anleger bringen. Wenn alles glatt läuft, sind wir zur geplanten Zeit wieder zu Hause. 

 

Es war wieder ein sehr schöner Törn. Vielen Dank an Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, ihr ward toll, habt immer mitgemacht und hattet meistens gute Laune - das Leben ist ja auch nicht immer einfach. Vielen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die eigentlich rund um die Uhr im Einsatz waren, zwei Wochenenden geopfert haben und immer gute Laune hatten.

Damit ist unser Tagebuch für dieses Jahr abgeschlossen. Die Texte sind meistens nachts entstanden, wenn fast alle schon im Bett waren. Daher sind die Tippfehler und die kreativen Ideen der Autokorrektur zu entschuldigen. Sollte in Kürze Zeit sein, was eigentlich unwahrscheinlich ist, werden die Texte noch einmal überarbeitet.

Moin!