Der Schulsanitätsdienst (SSD)

Wir, der SSD, sind eine Organisation von Schülern für Schüler. In der siebten Klasse kann jeder interessierte Schüler und jede interessierte Schülerin sich anmelden, um einer von den zwölf bis fünfzehn Auserwählten der Stufe zu werden, dem dann, außer einem EH-Kurs, ein einjähriges Praktikum bevorsteht. Ab Klasse 8 ist man schließlich – auch auf dem Dienstplan – vollwertiges Mitglied. Leitend, unterstützend und hilfsbereit stehen uns zwei betreuende Lehrer zur Seite: Herr Bücker und Frau Studinski; alle können selbst EH-Kurse durchführen.

Wir leisten Erste Hilfe für verletzte Schüler, begleiten diese, wenn nötig, zum Arzt oder bieten kranken Schülern Gesellschaft, bis sie von ihren Eltern abgeholt werden.

„Warum will ich beim SSD mitmachen?“

Das ist die erste Frage, die man sich stellen muss, wenn man sich für den SSD interessiert. Wir sind in der Lage, unseren Mitmenschen in einer Notlage zu helfen, auch privat und später im Berufsleben. Der Sanitätsdienst hilft des Weiteren dabei, soziale Kompetenzen aufzubauen und zu erweitern.

Außerdem bekommt jeder Sanitäter und jede Sanitäterin eine Erwähnung des Dienstes auf den Ganzjahreszeugnissen und eine Bescheinigung zum Abiturzeugnis dazu. Viele Arbeitgeber betrachten diese Zertifikate über Erste-Hilfe-Kenntnisse und den jahrelangen Dienst am Nächsten als einen der Gründe, einen Bewerber einzustellen.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, zwischendurch einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen, um das schon bekannte Wissen aufzufrischen und eventuelle Änderungen kennenzulernen. Am Ende des Kurses bekommt jeder Anwesende ebenfalls eine Bescheinigung über seine Teilnahme an der Schulung.

Mehrmals jährlich treffen sich alle, um z.B. über Verbesserungen im Dienst zu sprechen und zusätzlich theoretisch und praktisch zu üben. – Die eine oder andere Arztlaufbahn hat in unserem Schulsanitätsdienst begonnen.

Auch Lehrer sind geschult

Seit Beginn des Schuljahres 2012/13 befindet sich in der Aula unmittelbar vor dem Zugang zum Verwaltungsflur ein Defribilator. In der ersten Lehrerkonferenz wurde das Kollegium von einem Herzspezialisten informiert, wie wichtig die sofortige Reanimaton im Falle eines Herzstillstandes ist, denn jede Sekunde zählt. Und man kann nur einen Fehler machen: "Nichts zu tun!"

Um die natürliche Unsicherheit etwas zu lindern, fand eine Unterweisung durch Mitarbeiter des Roten-Kreuzes statt, bei der man die Herzmassage üben konnte.

Der neue Defribilator für die Schule
Auch ein Schulleiter muss üben

Neue Praktikanten

Seit September 2012 hat der SSD 13 neue Praktikanten aus der Jahrgangsstufe sieben.

Großer Feueralarm am 10.07.2004

Das Sanitätszelt ist aufgebaut

Am Samstag 10.07.2004, erklang um 8:50 Uhr die Alarmsirene des Johanneums.

Nach der Evakuierung der Schüler stellte sich heraus, dasss sich noch neun Schüler im Altbau befanden, wo, so das Szenario des Probealarms, ein Fernseher implodiert war. Sogar Rauch stieg aus dem Geschoss, in dem die Kunsträume untergebracht sind.

Fünf Schüler konnten sich mit Verletzungen retten und wurden von Ersthelfern des SSD in Empfang genommen und versorgt. Nach Eintreffen der Feuerwehr, die mit 30 Leuten und vier Fahrzeugen anrückte, barg man noch vier weitere Verletzte, die ebenfalls zunächst von Mitgliedern des SSD versorgt wurden. Die Schulsanitäter arbeiteten so lange, bis die Sanitätskollegen des Roten Kreuzes die Verletzten übernahmen, registrierten und in einem schnell aufgebauten Zelt behandelten. Das RK Wadersloh war mit 20 Leuten im Einsatz.

Obwohl die Verletzteb täuschend echt vom Schminktruppp des RK hergerichtet waren, setzten sich die Mitglieder der SSD ohne Scheu ein und ließen den Verletzten Erste Hilfe zukommen. So mussten z.B. schwere Brandwunden und Knochenbrüche behandelt werden.

Der Dank für die Zusammenarbeit geht nach Planung und Durchführung dieser Übung an die Feuerwehr Wadersloh, besonders Herrn Speckmann, sowie an das RK Wadersloh  unter Leitung von Herrn Schiederjohann. Auch Frau Krause vom Jugendrotkreuz Wadersloh leiste mit ihrem Schminktrupp (RUD) hervoragende Arbeit.

Übergabe der Verletzten an die RK-Sanitäter
Behandlung Verletzter im Zelt durch Ärzte und Sanitäter
Behandlung Verletzter im Zelt durch Ärzte und Sanitäter
Das Zelt wird eingepackt
Ein Transportwagen des RK

Neues vom SSD

Realistische Unfallsdarstellung (RUD): Schminken einer Hand
Atmet der Bewusstlose noch?

Auch im zurückliegenden Schuljahr hatte der SSD keinen Grund, über mangelnde Tätigkeit zu klagen. Im Schnitt wurden die per Dienstplan eingeteilten Mitglieder ein- bis zweimal in der Woche durch Betätigen des Alarms gerufen. Frau Essmann ist dabei eine wichtige Schaltstelle und ihr gebührt unser Dank für prompte Alarmierung.

Im Schuljahr 2002/03 wuchs der SSD auf 43 Ersthelfer an. Daher hat sich Klaus-Werner Schröder in Abstimmung mit den Mitgliedern entschlossen, erst in zwei Jahren wieder einen EH-Kurs für Neumitglieder anzubieten, da sonst die Gruppe zu unübersichtlich wird. Somit verfügen wir in diesem  Schuljahr nicht über Praktikanten.

Das jährliche Treffen des SSD fand zum ersten Mal nicht in der Gartenhütte von Klaus-Werner Schröder, sondern wegen der großen Zahl der Mitglieder im Johanneum statt. Die Oberstufenschüler engagierten sich dabei in lobenswerter Weise. Sie übernahmen z.B. den Aufbau der Stationen, an denen die Jüngeren gefordert wurden: Es galt, Verletzte in verschiedenen Situationen zu versorgen. Mein Dank geht dabei auch an den Schminktrupp des Roten Kreuzes, der mit seiner Ausbilderin, Frau Krause, hervorragende Arbeit geleistet hat, ferner an unsere ehemalige Schülerin Sonja Bellenhaus, die es sich als Mitbegründerin unseres SSD nicht nehmen ließ, uns als zukünftige Ärztin in fachlicher Hinsicht zu betreuen.

Bei Musik und Essen vom Grill, das unsere Oberstufenschüler zubereiteten, setzte man sich noch gemütlich zusammen, genoss den Tag und stärkte sich so für weitere Aufgaben.

 

Wie alles anfing

Versorgung einer Armverletzung

Am 13.02.1995 konnte Klaus-Werner Schröder vermelden:

"Am Johanneum wurde ein Schulsanitätsdienst eingerichtet. Er hat die Aufgabe, Sanitätsmaterial in den Kästen/Taschen/Koffern zu überprüfen und nachzufüllen sowie Verletzten eine sanitätsdienstliche Versorgung (auch in der Zeit bis zum Abtransport zum Arzt) zukommen zu lassen. Sollte ein Notfall eintreten, so wird der SSD mit fünfmaligem Klingelzeichen alarmiert. Die jeweilige Bereitschaft taucht dann vor dem Sekretariat auf und wird von Frau Eßmann, unserer Schulsekretärin, zu dem Verletzten geschickt."

Die Gründungsmitglieder waren: Nicole Dieckmann, Kirsten Tribowski, Sonja Bellenhaus, Alexandra Rehnelt, Michael Papenhoff, Anke Rehnelt und Klaus-Werner Schröder. Bis zum Jahr 2004 wuchs der SSD dann auf ca. 40 Mitglieder an (s.a. unten stehenden Bericht).

Selbstverständlich sind alle Mitglieder in Erster Hilfe ausgebildet; zudem bilden sich die Schüler in ca. vier- bis sechswöchigen Treffen mit dem betreuenden Lehrer fort, der auch Ausbilder beim Roten Kreuz ist. Einige haben sogar einen San-Lehrgang absolviert, der weit über die EH-Ausbildung hinausgeht.