Religiöses Leben

Für uns als katholische Schule in freier Trägerschaft ist es selbstverständlich, für das ökumenische Anliegen offen zu sein und eine Annäherung der christlichen Kirchen aktiv zu unterstützen. Darüber hinaus ist es unser Ziel, durch den Blick auf fremde Religionen und Kulturen, andere Überzeugungen besser verstehen zu lernen und so auch zum Zeugnis des eigenen Glaubens zu finden.

Dem Glauben begegnen

Unsere Schüler sollen die Fundamente des christlichen Glaubens kennen lernen. Daher ist katholischer oder evangelischer Religionsunterricht für alle Schüler verpflichtend. Diese Grundlage soll sie befähigen, ihre eigenen Glaubensentscheidungen zu treffen.

Den Glauben leben

Der christliche Glaube soll aber darüber hinaus den Schulalltag prägen. Er zeigt sich im täglichen Umgang untereinander und im gegenseitigen wohlwollendem Respekt.

Zu unserem Schulleben gehören das gemeinsame Gebet/die gemeinsame Besinnung in der Klasse am Morgen, das nach Möglichkeit von Schülern ausgewählt und vorgetragen wird, regelmäßige Schulgottesdienste als Eucharistie- oder Wortgottesfeiern im Kreise der ganzen Schulgemeinschaft und als Klassen- und Jahrgangsgottesdienste in der Kapelle. Gottesdienste der gesamten Schulgemeinde finden zu Beginn und zum Abschluss des Schuljahres statt. Die Verabschiedung der Abiturienten (Oberprimaner), die Weihnachtszeit, der Aschermittwoch und der Reformationstag sind weitere Anlässe für Gottesdienste.

Den Festtag unseres Schulpatrons Franziskus von Assisi feiern wir als Solidaritätstag mit den Armen dieser Welt.

In der Advents- und Fastenzeit werden besondere Meditationsangebote gemacht (Frühschicht, Pausenmeditation, Kreuzweg in Stromberg). Sichtbare Zeichen unserer Einstellung sind die Kreuze in den Schulräumen und die Symbole des Kirchenjahres wie Aschenkreuz und Adventskranz.

 

Die Schüler der EP (Obersekunda) nehmen an Tagen religiöser Orientierung (TRO) teil. Die Teilnahme an bedeutenden kirchlichen Veranstaltungen wird ausdrücklich unterstützt, die interessierten Schüler werden vom Unterricht freigestellt. Die Teilnahme an den "Gottesdienstwerktagen" des Bistums und die Mitarbeit in den Pfarrgemeinden des Einzugsbereiches werden durch die Schule begrüßt und gefördert. In größeren Abständen finden Religiöse Schulwochen am Johanneum statt.

Erziehung und Werte

Aus dem christlichen Glauben ergeben sich ethische Grundsätze und Wertvorstellungen, die für die pädagogische Arbeit eine umfassende Wirkung haben. Neben den Eltern, die in erster Linie hierfür verantwortlich sind, ist die Wertevermittlung auch Aufgabe der Schule.

Unser Augenmerk gilt vornehmlich folgenden bleibenden Werten:

 

Erziehung zur Wahrhaftigkeit im Umgang mit sich selbst und anderen Menschen,

Erziehung zur Verantwortung für sich selbst, für den Mitmenschen und die Umwelt,

Erziehung zum gesellschaftlichen Engagement,

Erziehung zu Mut und Zivilcourage.

 

Der Mensch ist eine Einheit von Körper, Seele und Geist.

 

Nicht immer tragen wir dem im Schulalltag Rechnung, wenn wir der Wissensvermittlung den höchsten Stellenwert einräumen, und das im Hinblick auf die Richtlinien oft nicht freiwillig. Probleme im emotionalen Bereich, seelische Konflikte, festgefahrene, schädliche Verhaltensweisen, all das kann sich früher oder später in seelischen und/oder körperlichen Krankheiten manifestieren.

Somit ist neben der Bildung des Geistes und des Körpers auch die Bildung des Bewusstseins dringend gefordert; dazu gehören das Bewusstsein der eigenen Größe und Würde, das Finden des eigenen Standortes und die Entwicklung einer Glaubwürdigkeit.

Konkret heißt dies:

 

Wir wollen Konfliktbewältigungsstrategien kennen lernen und sie im Schulalltag anwenden,

um das zwischenmenschliche Klima zwischen den Schülern und zwischen Schülern, Lehrern und Eltern zu verbessern,

um den Schülern den Weg zu sozial verantwort-lichen Persönlichkeiten aufzuzeigen,

um Ehrlichkeit, Toleranz und Mut durch die konkreten Maßnahmen bessere Entfaltungsmöglich-keiten einzuräumen.

 

Wir wollen uns an sozialen und humanitären Pro-jekten und Aufgaben beteiligen,

um die Ursachen von Hunger und Not in der Welt zu begreifen,

um zu lernen, wie man sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen kann,

um Nächstenliebe in die Tat umzusetzen.

 

Wir wollen uns in Umweltprojekten engagieren,

um die Verantwortung des Menschen für die Welt vor Gott zu erkennen,

um der Gefährdung der natürlichen Welt mit den uns möglichen Mitteln zu begegnen.

 

Wir wollen Chor, Orchester, Theater, Musical, musische und künstlerische Wettbewerbe und Pro-jekte fördern sowie religiöses und weltliches Brauchtum pflegen,

um Raum für Kreativität, Phantasie, sinnliche Erfahrung und das Gespür für Ästhetik zu schaffen,

um kulturell gestalterisch tätig zu werden.

 

Wir wollen Orientierungstage und Meditationsübun-gen nutzen,

um ethisch urteils- und handlungsfähig zu werden,

um Hinweise auf eine verantwortbare Lebensgestal-tung zu erhalten,

um Fragen der Glaubensorientierung zu stellen und nach Antworten zu suchen,

um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich zu führen.

 

Die Vermittlung von Werten ist unlösbar an Vorbilder – vor allem der Eltern und Lehrer – geknüpft.

Fördern und Fordern

Das Ausbildungsziel des Johanneums als Gymnasium ist die Allgemeine Hochschulreife, die ein bestimmtes Leistungsniveau voraussetzt. Leistung allein kann aber nicht das Maß aller Dinge sein. Im Zentrum der Bildungsbemühungen steht daher der einzelne Schüler, der seine Leistung in voller Verantwortung für sich und seine Umwelt erbringt.

Schule muss Leistung einfordern und bewerten. Die Leistungsbereitschaft wird aber um so höher sein, je mehr sie gefördert wird. Fördern bedeutet, Begabungen systematisch zu erschließen und zu entwickeln, aber auch ein Umfeld (Schulklima) zu schaffen, das zur Leistung ermuntert und in dem Leistung Freude macht.

In der Erziehung für eine wissenschaftliche Ausbildung müssen die Anforderungen an die jungen Menschen und die Förderung in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Unterforderung und Überforderung führen bei den betroffenen Schülern zu einem Abbau der Motivation. Unser Ziel ist es, jeden Schüler seinen Fähigkeiten gemäß zu fordern und ihn beim Erreichen seiner Ziele entsprechend zu unterstützen. Hierbei kommt dem Klassenlehrer eine besondere Aufgabe zu. Die Förderung muss aber auch im Fachunterricht erfolgen. Hier bieten sich verschiedene Unterrichtsmethoden an, die dem individuellen Lerntempo der Schüler entgegenkommen. Daneben bieten wir auch außerunterrichtliche Hilfen zur Förderung unserer Schüler an. So ermöglichen wir Unterstufenschülern, ihre Hausaufgaben teilweise in der Schule anzufertigen.

Besonders leistungsfähigen und –bereiten Schülern bieten wir Hilfen für ein individuelles Überspringen einer Klasse sowie am Ende der Mittelstufe besondere Unterstützung zum Überspringen einer Klasse in Gruppen an. Die Ein-richtung einer "Profilklasse", die ebenfalls das Abitur nach 12 Jahren ermöglicht, wird derzeit am Johanneum diskutiert. Weitere Angebote für besonders interessierte Schüler stellen zahlreiche innerschulische und schulübergreifende Wettbewerbe dar.

Beratung und Schulseelsorge

Beratung und Seelsorge als Angebote einer katholischen Schule sind nicht nur Aufgabe einzelner Spezialisten, sondern Auftrag des gesamten Lehrerkollegiums und damit Bestandteil eines vom Schulträger an alle verantwortlichen Mitarbeiter gerichteten Gesamtauftrages.

Am Johanneum erfolgt die Beratungstätigkeit explizit und offiziell derzeit durch zwei Beratungslehrerinnen und einen Suchtberatungslehrer.

Die seelsorgerische Tätigkeit wird von unserem Schulseelsorger übernommen.